Prominenter Politiker kritisiert Donald Trumps „idiotischen Handelskrieg“

Peter Zeifert

11 Stunden vor

|

19/03/2025
Welt
Foto: Frederic Legrand - COMEO / Shutterstock.com
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Donald Trump droht der EU erneut mit wirtschaftlichen Sanktionen.

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In einem Beitrag auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social bezeichnete Trump die Europäische Union als eine der „feindseligsten und missbräuchlichsten“ Organisationen weltweit in Bezug auf Steuern und Zölle.

„Die Europäische Union, eine der feindseligsten und missbräuchlichsten Steuer- und Zollbehörden der Welt, wurde nur zu dem Zweck gegründet, die Vereinigten Staaten auszunutzen.“

Diese Äußerungen haben nun zu scharfer Kritik aus Frankreich geführt. Der französische Wirtschaftsminister Eric Lombard warnte vor den eskalierenden Handelskonflikten zwischen den USA und der EU und sprach von einem „idiotischen Krieg“, nachdem Trump mit Strafzöllen von 200 % auf französische Weine, Champagner und andere alkoholische Getränke gedroht hatte.

„Damit schadet sich die USA selbst“, erklärte Lombard laut digi24.ro.

Der Minister verwies auf die zyklische Natur von Handelsstreitigkeiten und erinnerte an eine ähnliche Situation vor acht Jahren, als die USA 25 % Zölle auf europäischen Stahl und Aluminium erhoben, woraufhin die EU mit Gegenzöllen reagierte.

Mit der möglichen Rückkehr Trumps ins Weiße Haus flammt der Handelsstreit erneut auf. Der Ex-Präsident nimmt dabei nicht nur Konkurrenten, sondern auch enge Verbündete ins Visier – mit der Begründung, die USA seien in internationalen Handelsabkommen unfair behandelt worden.

Als Reaktion auf die neuen US-Zölle auf Stahl und Aluminium, die in dieser Woche in Kraft getreten sind, kündigte die EU Gegenmaßnahmen an. Sie belegt nun eine Reihe amerikanischer Produkte, darunter Bourbon, Motorräder und Boote, mit zusätzlichen Abgaben.

Die französische Handelsministerin Véronique Louwagie deutete an, dass weitere Vergeltungsmaßnahmen folgen könnten. Sie enthüllte, dass die EU bereits eine 90-seitige Liste mit weiteren US-Produkten erstellt habe, die mit Zöllen belegt werden könnten.

„Es ist bekannt, dass Trump ein harter Verhandler ist und dass seine Taktik darin besteht, zunächst die Zölle drastisch zu erhöhen“, kommentierte Lombard. „Wenn wir mit ihm verhandeln wollen, müssen wir uns mit den gleichen Waffen ausstatten.“

Trotz des sich verschärfenden Handelskonflikts rief Lombard zu diplomatischen Lösungen auf und betonte die Notwendigkeit eines Dialogs, um die Spannungen zu entschärfen.

Er kündigte an, in den kommenden Tagen in die USA zu reisen, um Gespräche mit seinen amerikanischen Amtskollegen zu führen.

Unterdessen hat Kanada offiziell eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die neuen US-Zölle eingereicht. Die Regierung argumentiert, dass die von Trump verhängten Abgaben in Höhe von 25 % auf Stahl und Aluminium gegen die internationalen Verpflichtungen der USA verstoßen.