Russischer Cyberangriff legt ukrainische Regierungsdienste lahm

Amalie L.

1 Tag vor

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20/12/2024
Krieg
Foto: Shutterstock
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Am 19. Dezember traf ein massiver russischer Cyberangriff mehrere kritische Regierungsdienste in der Ukraine.

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Laut Olha Stefanishyna, der stellvertretenden Ministerpräsidentin für europäische und euro-atlantische Integration und Justizministerin, handelt es sich um den größten Cyberangriff der letzten Monate. Ziel der Attacke waren insbesondere staatliche Register, die vom Justizministerium verwaltet werden.

Das berichtet die Kyiv Independent

Seit Beginn der groß angelegten Invasion in die Ukraine 2022 sind Cyberangriffe zu einer weiteren Waffe im Arsenal Russlands geworden. Neben militärischen und politischen Mitteln setzt Moskau auf digitale Angriffe, um die Ukraine zu destabilisieren und Chaos zu stiften. 

Bereits im August hatte ein solcher Angriff Monobank getroffen, eine der führenden Banken des Landes.

Die jüngste Attacke zielt offenbar darauf ab, lebenswichtige Infrastrukturen zu stören und die Arbeitsfähigkeit staatlicher Einrichtungen zu sabotieren. Stefanishyna betonte die Dringlichkeit der Lage und erklärte, dass die Arbeiten zur Abwehr der Angriffe und zur Wiederherstellung der Systeme in vollem Gange sind. 

Es werde jedoch bis zu zwei Wochen dauern, bis alle betroffenen Dienste wieder vollständig funktionieren.

Der Angriff zeigt erneut die Dimensionen der hybriden Kriegsführung, die Russland nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen den Westen führt. Im Oktober hatte Microsoft gewarnt, dass russische Hacker gezielt US-Regierungsbeamte ins Visier genommen haben. 

Solche Cyberangriffe, gepaart mit Phishing-Kampagnen, sind Teil eines umfassenden Versuchs, internationale Unterstützung für die Ukraine zu untergraben.

Neben der technischen Zerstörung verfolgen die Angreifer auch psychologische Ziele: Sie wollen Panik schüren, sowohl unter der ukrainischen Bevölkerung als auch international. 

Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich die Ukraine entschlossen, ihre digitale und gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit zu stärken und die Angriffe abzuwehren.

Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit, um solchen Bedrohungen effektiv zu begegnen. Der digitale Krieg ist längst Realität – und seine Schlachtfelder sind grenzenlos.