Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte bei einem Treffen in Brüssel am 19. Dezember, dass sein Land keine Reduzierung seiner Streitkräfte akzeptieren werde, selbst im Fall einer NATO-Mitgliedschaft, laut die Kyiv Independent.
Der Verweis auf „Demilitarisierung“ als Rechtfertigung für die russische Invasion im Februar 2022 bleibt für die Ukraine ein schmerzhaftes Thema.
Laut einem Bericht von Radio Free Europe/Radio Liberty soll Moskau in frühen Verhandlungsansätzen eine Reduzierung der ukrainischen Armee auf 50.000 Soldaten gefordert haben – ein Fünftel der Truppenstärke von 2022. Diese Forderung sei jedoch für Kiew indiskutabel, betonte Selenskyj.
„Die beste Garantie für Sicherheit ist eine starke, große Armee – die größte in Europa“, erklärte er.
Eine NATO-Mitgliedschaft, so der Präsident, sei zwar das ultimative Ziel, aber die Ukraine wolle in der Zwischenzeit auf ihre Eigenständigkeit setzen und nicht auf westliche Zusagen allein vertrauen.
Das Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron verdeutlichte einmal mehr Kiews Standpunkt: Die Ukraine wird weiterhin um den NATO-Beitritt kämpfen, während sie sich gleichzeitig auf eine langfristige Verteidigungsstrategie vorbereitet.
Selenskyj zeigte sich entschlossen, bis 2025 eine Position zu erreichen, die es erlaubt, den Konflikt durch Diplomatie zu lösen.
Dennoch bleibt Skepsis bestehen. Selenskyj glaubt nicht, dass Russlands Präsident Wladimir Putin ernsthaft ein Ende des Krieges anstrebt. Umso mehr liege es an der Ukraine, stark genug zu sein, um in möglichen Verhandlungen die eigenen Interessen zu wahren.
Angesichts der neuen politischen Dynamik, die sich durch den bevorstehenden Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ergeben könnte, ist die Ukraine auf wachsende Erwartungen an eine diplomatische Lösung vorbereitet – ohne dabei Kompromisse bei der nationalen Sicherheit einzugehen.